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Fränkische Schweiz


Die Ehrenbürg ist ein sogenannter Zeugenberg.

Zitat von Wikipedia:
Ein Zeugenberg (auch Ausliegerberg) ist eine Unterform des Inselbergs, bei der durch Erosionsvorgänge ein Einzelberg von dem erosionsresistenten Gesteinsverband, dem er ursprünglich angehörte, isoliert wird.
  • Trias

    Im Trias liegt die Gegend um der Ehrenbürg am Rande eines großen Beckens. Gelegentliche Meeresüberflutungen, aber vor allem Flüsse transportierten Sande und Tone in das Becken. Gegen Ende des Trias lagerte sich so der sogenannte Rhätsandstein ab, der die Basis für den heutigen Berg darstellt. Dieser Rhätsandstein wurde auch zum Bau des Wiesenthauer Schlosses verwendet.

  • Jura

    Die Entstehung der Ehrenbürg begann zu Beginn des Jura vor etwa 200 Millionen Jahren. Damals dehnte sich ein Meer über ganz Süddeutschland aus. 60 Millionen Jahre lang änderte sich die Form des Meeres und das Klima immer wieder. Das Gebiet um der Ehrenbürg war somit mal mehr und mal weniger nahe an der Meeresküste gelegen, so dass es zu unterschiedlichen Schichten von Sedimenten während dieser Zeitperiode kam

    • Unterer Jura

      Zunächst wechselten sich noch Schichten von Fluss-Sanden und Meeresablagerungen ab, dann senkte sich aber der Meeresboden und es wurden dunkle Tone und Merkel abgelagert. Dadurch entstanden während dieser Zeit viele kleine Schichten mit einer Höhe von 4 - 35 m, welche als Lias bezeichnet werden.

      In einer dieser Schichten des Lias, dem Posidonienschiefer, bildete sich in einem kleinen Bereich bei Schlaifhausen eine kleine Kalksandsteinbank mit vielen Ammonitengehäusen. Diese Dactyliocerasbank war bei Fossiliensammlern sehr beliebt. Allerdings lassen sich nun keine größeren Stücke mehr finden. In dieser Zeit lebten natürlich auch viele andere Meeresbewohner, wie bspw. Belemniten, deren Fossilien man finden konnte.

    • Mittlerer Jura

      Das Meer dehnte sich immer weiter aus. Zunächst entstand durch Ablagerungen von Tonen die bis zu 100 m dicke Schicht des Opalinustones. Darauf bildete sich durch Ablagerungen von gröberem Material eine etwa 58 m dicke Schicht Eisensandstein, die wiederum von einer Schicht von Tonen, dem sogenannten Ornatenton, überlagert wurde.

      Sandstein
      Sandstein

      Sandstein

    • Oberer Jura

      Das Meer wurde wärmer und flacher und es entstanden Kalkablagerungen. Zudem wuchsen massige Riffe flach über den Meeresspiegel hinaus. Diese bestanden aus Schwämmen mit Algenkrusten. Durch Zufuhr von Magnesium verwandelten sich die Schwammkalkriffe in Dolomit. Dieser sogenannte Frankendolomit prägt heutzutage das Landschaftsbild der Frankenalb. Am Ende des Jura zog sich das Meer zurück und die entstandenen Schichten lagen eben übereinander.

      Kalkstein
      Kalkstein

      Kalkstein

  • Kreide

    Das Gebiet war nun Land und wurde in der Unterkreide unregelmäßig angehoben. Das feucht-heiße Klima setzte der obersten Schicht zu, so dass sich durch chemischer Verwitterung die Kalke und das Dolomit langsam auflösten. Es entstand eine Landschaft mit Dolomitkuppen und Senken. Im Inneren des Kalk- und Dolomitgesteins entstanden Höhlen.

    In der Oberkreide stieß das Meer immer wieder hervor und das Gebiet lag wechselseitig unter Wasser oder an Land. Flüsse schwemmten Sand herbei, der sich auf der gesamten Nördlichen Frankenalb ablagerte. Gegen Ende der Kreidezeit zog sich das Meer wieder zurück und das Land wurde weiter angehoben. Seitdem liegt das Land frei vom Meer.

  • Paläogen + Neogen

    Es bildeten sich große Flüsse. Diese trugen die in der Kreide entstandenen Ablagerungen wieder ab und ließen Täler entstehen. Besonders die Gesteine aus dem Oberen Jura waren nun wieder der chemischen Verwitterung durch das damals vorherrschende tropische Klima ausgesetzt. An den Talrändern hoben sich die Gesteine des Mittleren Juras an. Durch die Anhebung bildeten sich Brüche und Risse in der Landschaft.

  • Quartär

    Das Klima veränderte sich und es wird deutlich kälter. Dadurch traten auch ein Wechsel in der Verwitterung ein, so dass nun die sandigen und tonartigen Gesteine abgetragen wurden, wohingegen nun die Dolomitgesteine widerstandsfähiger sind. In den Brüchen und Rissen gruben sich Flüsse und Bäche, wie die Wiesent und der Ehrenbach, keilförmig immer tiefer ein. Durch das Abtragen des losen Gesteins um dem nun oben liegenden Dolomitgestein, verbreiterten sich die Täler, wodurch sich die Ehrenbürg langsam von der Alb abtrennte. Die Schichtstufenlandschaft wird sichtbar.

    Durch Erosion werden im Laufe der Jahrtausende Teile dieser Schichtstufenlandschaft um den widerstandsfähigen Dolomit weiter abgetragen. Ungleichmäßige Verwitterungsverhältnisse greifen aber auch den harten Dolomit an und sorgen für die bizarren Formen mancher Felsen.

Beim Anstieg der 250 Höhenmetern durchwandert man diese Schichten und somit sozusagen 60 Millionen Jahre Erdgeschichte.